Menstruationsbeschwerden lindern – es geht auch ohne Chemie

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Welche alternativen Mittel gibt es gegen Regelschmerzen?

Viele Mädchen und Frauen leiden kurz vor oder zu Beginn ihrer Periode an unausstehlichen Krämpfen und stechenden Schmerzen im Unterbauch. Rasch wird bei Regelschmerzen zu Schmerzmitteln gegriffen, die auf Dauer aber alles andere als gesund für den weiblichen Körper sind. Es gibt aber Mittel und Wege, Menstruationsbeschwerden ganz ohne Chemie zu lindern.

Inhaltsverzeichnis

Dysmenorrhoe – welche Symptome sind typisch für Regelschmerzen?

Was sind die Ursachen für starke Regelschmerzen?

Wie werden Menstruationsbeschwerden diagnostiziert?

So werden Regelschmerzen klassischerweise behandelt

Menstruationsbeschwerden auf natürliche Art lindern

Video: Tipps, um Deine Regelschmerzen zu lindern – Menstruationsbeschwerden

FAQ Menstruationsbeschwerden

Einleitung

Blähbauch, Durchfall, starke Krämpfe im Unterleib – viele Frauen und Mädchen kennen die Qual von monatlich wiederkehrenden Periodenschmerzen. Die medizinische Bezeichnung für schmerzhafte Regelblutungen ist Dysmenorrhoe.

Aus medizinischer Sicht gibt es keinen Grund, dass Frauen und Mädchen starke Regelschmerzen als normale Begleiterscheinung der monatlichen Blutung hinnehmen. Nach Abklärung durch die Frauenärztin/den Frauenarzt, können die Schmerzen meist behandelt und gelindert werden – auch auf natürliche Weise.

Dysmenorrhoe – welche Symptome sind typisch für Regelschmerzen?

Bei vielen Mädchen und Frauen sind die monatlichen Regelschmerzen so stark, dass sie ihren Alltag nur noch eingeschränkt bewältigen können – sie fühlen sich regelrecht krank: Zehn bis 20 Prozent geht es so schlecht, dass sie jeden Monat für einige Tage nicht in die Schule oder Arbeit gehen bzw. ihren Alltag nicht normal bewältigen können.

Zahlreiche Symptome: Meist strahlen die Schmerzen in Rücken und die Beine aus, zudem leiden viele Betroffene unter Kopfschmerzen, Übelkeit, Verstopfung oder Durchfall. Oft haben Mädchen und Frauen mit starker Regelblutung (Polymenorrhoe) auch stärkere Schmerzen während der Blutung. Die Schmerzen sind meist am ersten Tag der Regelblutung am stärksten und verschwinden ab dem zweiten oder dritten Tag.

Was sind die Ursachen für starke Regelschmerzen?

Die Ursachen für starke Regelschmerzen (Dysmenorrhoe) sind vielfältig. Oft lässt sich keine Ursache finden. Manchmal kann aber eine behandlungsbedürftige Erkrankung dahinterstecken, die eine sogenannte sekundäre Dysmenorrhoe auslöst. Unterschieden wird zwischen zwei Formen von Dysmenorrhoe:

Primäre Dysmenorrhoe

Diese Form betrifft insbesondere heranwachsende Mädchen und junge Frauen bis etwa 25 Jahre. Die Beschwerden beginnen typischerweise in der ersten Zeit nach der Menarche. Bei dieser Form der Dysmenorrhoe können Ärzte keine zugrundeliegende Erkrankung feststellen. Fachleute vermuten, dass für die Beschwerden der jungen Frauen bestimmte Botenstoffe (Prostaglandine), die von der Schleimhaut der Gebärmutter gebildet werden, verantwortlich sind. Diese sind u.a. notwendig, damit sich die Gebärmutter während der Regelblutung immer wieder einmal zusammenziehen kann. Dadurch kann sich die Schleimhaut von der Gebärmutter lösen und gemeinsam mit dem Blut durch die Vagina abfließen.

Sekundäre Dysmenorrhoe

Hier sind betroffene Frauen meist über 25 Jahre und klagen über Beschwerden während ihrer Regelblutung, die sie als junges Mädchen nicht kannten. Da eine ernsthafte Erkrankung dahinterstecken kann, sollten Frauen bei plötzlich wiederkehrenden Beschwerden ihre Frauenärztin / ihren Frauenarzt zurate ziehen. Mögliche Ursachen können u.a. sein:

  • Gutartige Geschwulste der Gebärmutter, beispielsweise Myome oder Polypen.
  • Endometriose: Dabei findet sich Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter –beispielsweise an den Eierstöcken, der Harnblase oder dem Darm. Auch Beschwerden beim Wasserlassen oder Stuhlgang, Schmerzen im Unterbauch sowie Schmerzen beim Geschlechtsverkehr sind typisch.
  • Entzündungen an der Gebärmutter, den Eileitern oder den Eierstöcken.
  • Schließlich auch der Einsatz der Spirale zur Empfängnisverhütung.

Wie werden Menstruationsbeschwerden diagnostiziert?

  • Anamnese: Von Regelschmerzen geplagte Mädchen und Frauen sollten in jedem Fall einen Facharzt aufsuchen, der sich zunächst im Zuge der Anamnese über Stärke und Dauer der Regelblutungen oder die Regelmäßigkeit des Zyklus erkundigt. Auch Lebensgewohnheiten, wie Rauchen, Ernährung oder Bewegung werden abgefragt.
  • Gynäkologische Untersuchung: Im Anschluss erfolgt ein Abtasten von Scheide, Gebärmutter und Eierstöcke – so lassen sich möglicherweise vorliegende Erkrankungen feststellen.
  • Ultraschall und Laparoskopie: In bestimmten Fällen kann auch eine transvaginale Ultraschalluntersuchung sowie eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) notwendig sein, um die Ursache für die Beschwerden herauszufinden.

So werden Regelschmerzen klassischerweise behandelt

Gerade bei jungen Frauen können die Beschwerden mit der Zeit schwächer werden oder völlig verschwinden. Manchmal lassen diese auch nach der Geburt des ersten Kindes nach. Vielfach muss aber gemeinsam mit der Frauenärztin / dem Frauenarzt eine passende Therapie gefunden werden:

Schmerzmittel: In vielen Fällen helfen bei Dysmenorrhoe entzündungshemmende Schmerzmittel, wie Diclofenac, Ibuprofen und Naproxen. Diese Medikamente hemmen die Produktion von Prostaglandinen, wodurch sich die Regelschmerzen und Krämpfe bessern. Bei regelmäßigem Bedarf an Schmerzmitteln ist eine fachärztliche Abklärung unbedingt erforderlich.

Anti-Baby-Pille: Lindern Schmerzmittel nicht ausreichend die Beschwerden oder wird ohnehin eine Verhütung gewünscht, kann die Pille (Orale Kontrazeptiva) helfen. Diese verhindert den Eisprung, wodurch sich die Schleimhaut der Gebärmutter weniger dick aufbaut und weniger Prostaglandine produziert.

Ärztliche Behandlung: Leidet die Frau unter einer sekundären Dysmenorrhoe, muss zunächst die vorliegende Grunderkrankung behandelt werden. Sind Myome oder Endometriose die Ursache für die Beschwerden, kann unter Umständen eine Operation helfen.

Menstruationsbeschwerden auf natürliche Art lindern

Bei starken, anhaltenden Regelschmerzen liegt der Griff zur Schmerztablette nahe. Aber größere Mengen an Medikamenten jeden Monat – das kann unter Umständen zu Nieren- und Leberversagen oder Magenblutungen führen. Da während der Periode besonders durch starke Blutungen wichtige Nährstoffe verloren gehen, müssen neben der Ernährung verlorene Vitamine und Mineralstoffe oft zusätzlich ausgeglichen werden. Daneben gibt es weitere alternative Mittel und Wege, die nervigste Zeit im Monat besser zu überstehen:

Heilkräuter und Super-Food Pflanzen

  • Kamillentee: Die in der Kamille enthaltenen Antioxidantien helfen Menstruationskrämpfe zu lindern und PMS-Symptome oder Stimmungsschwankungen zu mildern. Kamille wirkt auch hormonausgleichend, was zu regelmäßigeren Zyklen führt.
  • Dong Quai-Tee: Dieses altbekannte Medizinkraut aus Asien kann auch bei Menstruationskrämpfen helfen. Es trägt dazu bei, Gebärmutterkrämpfe zu regulieren und führt damit zu einem gesünderen Zyklus und genereller Entspannung.
  • Mönchspfeffer: Diese pflanzliche Alternative zu Schmerzmitteln gibt es in Form von Tabletten, Kapseln oder Tropfen rezeptfrei in jeder Apotheke. Mönchspfeffer wirkt schmerzlindernd und entkrampfend, und hilft dabei, den Haushalt des Hormons Prostaglandin (Schmerzbotenstoff während der Periode) zu stabilisieren.

Nahrungsergänzungsmittel

Auch verschiedene Mineralstoffe oder Vitamine sind dafür bekannt, dass sie Regelschmerzen mildern. Besonders interessante Nahrungsergänzungsmittel sind beispielsweise:

  • Vitamin B1: Wirkt auf die Muskelkontraktion und das Nervensystem ein und vermindert die Intensität und Frequenz der Krämpfe.
  • Vitamin B6: Hilft PMS-bedingte Stimmungsschwankungen auszugleichen, da es für das Ausschütten von Glückshormone wie Serotonin und Dopamin zuständig ist.
  • Vitamin B12: Bringt Nachschub für die Blutzellen, unterstützt das Nervensystem und vermindert dadurch auch die Schmerzen während der Menstruation.
  • Zink: Ist der perfekte Begleiter, um die Sauerstoffzufuhr in den Körpermuskeln – auch die Muskeln der Gebärmutter – anzukurbeln.
  • Ingwer: Wird wie Kurkuma als leistungsfähiger Entzündungshemmer geschätzt und hat sich auch als Mittel gegen menstruelle Symptome bewährt. Oft wird Ingwer bei Schmerzen ähnlich wirkungsvoll wie Ibuprofen beschrieben.
  • CBD-Produkte: Der Cannabis-Inhaltsstoff Cannabidiol, kurz CBD, ist frei erhältlich, enthält fast kein THC und wirkt nur schmerzlindernd. Der Wirkstoff kann in Form von Tee, Kapseln oder Öl gekauft werden. Am verbreitetsten ist CBD-Öl, das bei vielen Frauen schon mit niedriger CBD-Dosierung zwischen zwei und fünf Prozent wirkt, manche brauchen aber auch Tropfen mit 25 Prozent CBD-Anteil. Eine Überdosis kann zu Schläfrigkeit und Durchfall führen.

Elektroimpuls-Geräte (TENS)

Auch Mini-Elektroschocks durch TENS-Geräte können tatsächlich Unterleibsschmerzen killen. TENS steht für Transkutane Nervenstimulation. Hinter diesem Begriff stecken kleine Elektroimpulse, welche die Nervenbahnen belegen, damit diese keine Schmerzsignale mehr ans Gehirn senden können. Hierfür werden Elektroden an die Stellen geklebt, wo es wehtut. Die Stimulation selbst tut nicht weh, sie wirkt schnell und hat keine Nebenwirkungen.

Gesunde Ernährung

Auch mit gesunder Ernährung und viel Obst und Gemüse kann man Regelschmerzen vorbeugen:

  • Bananen sind in dieser Hinsicht dank Magnesium und Vitamin B6 ein wahres Wundermittel.
  • Nüsse, Samen, Hülsenfrüchte und Fisch haben ebenfalls einen hohen Anteil an schmerzlindernden Mikronährstoffen.
  • Sogar Schokolade soll Krämpfe lindern - allerdings nur die Dunkle mit 70 Prozent Kakao.
  • Kaffee, Alkohol, Zigaretten und Seelenfutter wie Eis, Gummibärchen und Chips hingegen sollten während der Periode am besten ganz weggelassen werden. Ihre Giftstoffe können die Schmerzen sogar verschlimmern.

In Bewegung bleiben und sich Gutes tun

Intensiver Sport und Schmerzen während der Tage vertragen sich natürlich kaum. Aber schon kleine Spaziergänge, wenige Minuten Radeln oder leichtes Yoga helfen Krämpfe und Schmerzen zu lindern. Leichter Sport fördert die Durchblutung und lockert die Muskeln. Außerdem tut Bewegung Psyche, Seele und miesen Stimmungsschwankungen gut. Betroffene Frauen nutzen auch verschiedene weitere unterstützende Maßnahmen gegen Menstruationsbeschwerden:

  • Wärmeanwendungen: durch Heizkissen, Wärmepflaster, Wärmeflaschen, warmes Vollbad, Sauna die Durchblutung im Körper ankurbeln und Krämpfe lindern.
  • Entspannungsübungen: Atemübungen, Yoga, Tai-Chi und Co. schaffen viel Ruhe
  • Ätherische Öle: Einmassieren oder Einatmen von Lavendelöl und Muskatellersalbeiöl tragen dazu bei, PMS-bedingte Spannungen, Stress und Krämpfe zu verringern. Wichtig: Immer mit einem neutralen Träger-Öl verdünnen.

Video: Tipps, um Deine Regelschmerzen zu lindern – Menstruationsbeschwerden

Quelle: cerascreen - so leicht geht Gesundheit / YouTube

FAQ Menstruationsbeschwerden

Was gibt es für Menstruationsbeschwerden?

Typische Regelschmerzen während der Periode sind:

  • Kopfschmerzen und menstruell bedingte Migräne
  • Ziehen im unteren Rücken, Schmerzen in den Beinen
  • Appetitlosigkeit bis zur Übelkeit und Erbrechen, Durchfall
  • Schwäche, Schwindel und Schlafstörungen.
  • Hautrötungen und Flush (anfallsartiges Erröten)
  • Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, Nervosität und Depression

Was kann der Grund für starke Regelschmerzen sein?

Mit jeder Menstruation verliert der Körper Blut, wodurch während der Periode insbesondere der Mangel an Eisen und Vitamin B1 und B6 erhöht ist. Mögliche weitere Ursachen können u.a. gutartige Geschwulste der Gebärmutter, z.B. Myome oder Polypen sein. Bei Endometriose findet sich Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter – beispielsweise an den Eierstöcken, der Harnblase oder dem Darm.

Was verschlimmert Periodenschmerzen?

Leider verstärken Fleisch, Eier und Milchprodukte möglicherweise Menstruationsbeschwerden. Die Lebensmittel enthalten viel sogenannte Arachidonsäure, welche ein wichtiger Baustein für die Produktion der Krampf auslösenden Prostaglandine ist. Außerdem verschlimmern sie Entzündungsherde im Körper.

Welche alternativen Mittel helfen gegen starke Regelschmerzen?

Bei primären Regelschmerzen helfen Hausmittel wie Bewegung, Wärme, Heilpflanzen (z.B. Schafgarbe, Mönchspfeffer, Johanniskraut), zudem Akupressur, Akupunktur, magnesiumreiche Ernährung, hormonelle Verhütungsmittel, schmerz- und krampflösende Medikamente sowie Hormonpräparate.

Was ist sekundäre Dysmenorrhoe?

Eine schmerzhafte Menstruation wird auch als Dysmenorrhoe bezeichnet. Die sekundäre Dysmenorrhoe bezeichnet diesen Zustand, wenn die Menstruation zuvor schmerzfrei war. Bei der primären Dysmenorrhoe handelt es sich um Menstruationsschmerzen, die nicht durch eine krankhafte Veränderung der weiblichen Geschlechtsorgane erklärt werden können.

Was sind die Symptome von Endometriose?

Anzeichen für eine Endometriose sind zum Beispiel:

  • starke Schmerzen während der Monatsblutung
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr oder danach
  • Schmerzen oder Blutungen, wenn Blase oder Darm entleert werden
  • starke oder verlängerte Monatsblutungen
  • unerfüllter Kinderwunsch

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