Polyphenole und ihre Wirkung auf Haut und Gesundheit 

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Was sind Polyphenole und wie wirken sie?

Polyphenole, sogenannte sekundäre Pflanzenstoffe, sind in vielen natürlichen und einigen synthetischen Lebensmitteln enthalten. Ihnen werden positive Wirkungen auf die Gesundheit und Vorteile für den menschlichen Körper nachgesagt. Einige dieser Stoffe sollen beispielsweise das Risiko für Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken, und vor Alzheimer schützen. Das bewirken Polyphenole tatsächlich.

Inhaltsverzeichnis

Polyphenole – was ist das eigentlich genau?

Polyphenole wirken antioxidativ – was heißt das?

Wie wirken Polyphenole auf unsere Haut?

Polyphenole und ihre Wirkung auf unsere Gesundheit

Wirkung von Polyphenole – wo liegen die Grenzen?

Häufige Fragen

Video: Polyphenole - prima oder problematisch?

Polyphenole – was ist das eigentlich genau?

Als Polyphenolebezeichnen Experten eine Vielzahl an sekundären Pflanzenstoffen, darunter Flavonoide, Phenolsäuren und Anthocyane. Sie kommen, ganz natürlich, in Pflanzen vor und übernehmen bestimmte Funktionen.

Sekundäre Pflanzenstoffe zählen zu den Bestandteilen unserer täglichen Ernährung. Sie sind beispielsweise in Gemüse, Obst, Olivenöl, Hülsenfrüchten, Nüssen, dunkle Schokolade sowie Vollkornprodukten enthalten und geben den pflanzlichen Lebensmitteln ihre Farbe. Sie dienen den Pflanzen als Abwehrstoffe gegen Fressfeinde oder mikrobielle Angriffe und wirken darüber hinaus als Wachstumsregulatoren.

Nach bisherigen Erkenntnissen zählen sekundäre Pflanzenstoffe für den Menschen nicht zu den essenziellen Nährstoffen – wie beispielsweise Vitamine, Mineralstoffe, Eiweiß, Fett, Stärke und Zucker. Dennoch haben sie Einfluss auf eine Vielzahl von Stoffwechselprozessen. Bislang sind etwa 100.000 verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe bekannt, wobei 5.000 bis 10.000 in der menschlichen Nahrung vorkommen. 

Polyphenole wirken antioxidativ – was heißt das?

Lebensmittel, die Polyphenole enthalten, werden als besonders gesund eingeschätzt. Dies liegt daran, dass sie hilfreich im Kampf gegen „Freie Radikale“ sind. Freie Radikale sind

hochreaktive, sehr aggressive, chemische Sauerstoffmoleküle oder organische Verbindungen, die in jeder Zelle des menschlichen Körpers durch die körpereigenen Stoffwechselprozesse entstehen.

Äußere Einflüsse verstärken „Freie Radikale“: UV-Strahlen, das blaue Licht von Handys, Tablets und PC-Bildschirmen, Entzündungen oder Stresshormone fördern die Entstehung dieser aggressiven Moleküle in unserem Stoffwechsel. Wird der Körper von zu vielen „Freien Radikalen“ geflutet, sprechen Mediziner von oxidativem Stress. Das ist, durchaus passend, denn „Freie Radikale“ setzen unserem Organismus enorm zu. Sie schädigen die Erbsubstanz gesunder Zellen, zerstören Zellwände, greifen körpereigene Eiweiße an und beschleunigen somit Alterungsvorgänge jeglicher Art.

Antioxidantien neutralisieren „Freie Radikale“: Antioxidantien helfen dabei helfen, „Freie Radikale“ unschädlich zu machen. Sie fangen die unliebsamen Stoffwechselprodukte im wahrsten Sinne des Wortes ein. Mit Blick auf die sekundären Pflanzenstoffe können viele Polyphenole hier besonders überzeugen. Hervorgehoben ist beispielsweise der antioxidative Effekt von Anthocyanen. Beeren, Aronia, Kirschen, Auberginen, blaue Trauben, Heidelbeeren und Rotkohl oder auch der Rotwein sind besonders reich an Anthocyanen.

Wie wirken Polyphenole auf unsere Haut?

Dieses antioxidative Schutzschild ist insbesondere für die Haut von Vorteil. Polyphenole unterstützen die Haut sowohl von innen als auch von außen. Sie können als Wirkstoff in Cremes und Seren zur äußerlichen Pflege zum Einsatz kommen oder die Haut über die Ernährung von innen stärken. Auch die gezielte und ergänzende Versorgung mit Polyphenolen durch Nahrungsergänzungsmittel (Supplements) bringt einige Vorteile für die Haut mit sich. Hier einige Beispiele im Detail:

Die Anti-Aging-Wirkung

Polyphenole beugen frühzeitiger Hautalterung vor. Der Grund liegt in ihren antioxidativen Eigenschaften, welche freie Radikale bekämpfen – jene schädlichen Sauerstoff- oder Stickstoffverbindungen, die sowohl Zellen und straffendes Kollagengerüst der Haut angreifen. Antioxidantien wie Polyphenole helfen, die aggressiven Moleküle zu bekämpfen und den Alterungsprozess zu verlangsamen. Sekundären Pflanzenstoffe sind ideale Anti-Falten-Mittel.

Die entzündungshemmende Wirkung

Pflanzen-Substanzen wie Flavonoide oder Anthocyane wirken auch entzündungshemmend – von Vorteil besonders für unreine Haut. Kosmetika mit Polyphenolen verbessern das Hautbild und reduzieren andere Folgen von Hautentzündungen, beispielsweise Schwellungen, Juckreiz, Ekzeme oder Rötungen

Die schützende Wirkung

Polyphenole wirken zudem antimikrobiell. Sie bekämpfen schädliche Mikroorganismen, die die empfindliche Hautflora stören. Diese dient der Haut als natürliche Schutzbarriere und hält Krankheitserreger fern. Die pflanzlichen Aktivstoffe schützen weiterhin vor schädlichen Umwelteinflüssen wie UV-Strahlung und machen die Haut widerstandsfähiger.

Der frische Teint

Studien zeigen zudem, dass insbesondere Polyphenole aus Weintrauben wie Flavonoide und Anthocyane die Mikrozirkulation der Haut verbessern. Dies steigert die Durchblutung und verbessert die Nähr- und Sauerstoffversorgung der Zellen. Gleichzeitig sollen die pflanzlichen Stoffe den Abbau körpereigener Hyaluronsäure hemmen, was den Feuchtigkeitshaushalt unterstützt und trockener Haut vorbeugt. Ein frischer, rosiger Teint ist das Ergebnis.

Polyphenole und ihre Wirkung auf unsere Gesundheit

Sekundäre Pflanzenstoffe verbessern aber nicht nur das Hautbild, ihnen wird darüber hinaus eine Vielzahl an gesundheitsfördernden Eigenschaften zugeschrieben. Im Fokus steht auch hier die antioxidative Wirkung der pflanzlichen Aktivstoffe, welche die allgemeine Gesundheit verbessert. Der Grund: Antioxidantien schützen den Körper vor oxidativem Stress, der durch freie Radikale ausgelöst wird und ernste chronische Erkrankungen zur Folge haben kann.

BzfE: Laut Bundeszentrum für Ernährung haben Polyphenole Eigenschaften, dieder Entstehung von Tumoren entgegenwirken. Laborexperimente haben gezeigt, dass Polyphenole antioxidativ, entzündungshemmend und Blutdruck regulierend wirken und das Immunsystem positiv beeinflussen.

Stiftung Warentest: Auch die bekannteste gemeinnützige Verbraucherorganisation in Deutschland bestätigt, dass Polyphenole antioxidativ wirken und Zellen vor freien Radikalen schützen. Zudem sollen sie das Risiko für Herzinfarkte senken.

Spektrum: Schließlich weist das Wissenschaftsmagazin Spektrum auf eine mögliche blutdrucksenkende Wirkung von Polyphenole hin – insbesondere von solchen, die in Rotwein, dunkler Schokolade und grünem Tee vorkommen. 

Die wichtigsten Vorteile von Polyphenolen im Überblick:

  • Entzündungshemmende Wirkung bei Haut und Organen
  • Blutdruck regulierende Wirkung gegenSchlaganfälle und Nierenschäden
  • Schutz von Blutgefäßen und Herz-Kreislauf-System
  • Schutz vor neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer und Krebszellen
  • Positive Wirkung auf das allgemeine Immunsystem
  • Karies-Präventiondurch die antibakterielle Wirkung

Wirkung von Polyphenole – wo liegen die Grenzen?

Auf den ersten Blick bewirken Polyphenole also wahre Wunder – immerhin können sie angeblich vor Alzheimer, Herzinfarkt oder Krebs schützen. Doch ist das tatsächlich immer der Fall? In der Wissenschaft ist dies allerdings nicht unumstritten:

Fast alle Studien werden im Reagenzglas und unter Laborbedingungen durchgeführt. Einige wenige Studien konnten die Ergebnisse durch Tierversuche bestätigen. Wie Polyphenole aber genau beim Menschen wirken, können Wissenschaftler nicht mit Sicherheit sagen

Das Europäische Informationszentrum für Lebensmittel (EUFIC) weist beispielsweise darauf hin, dass sich Polyphenole im Körper verändern. Die Stoffe werden vom Körper abgebaut und sind nicht mehr in gleicher Konzentration vorhanden wie im Reagenzglas. Zudem arbeiten Wissenschaftler mit hoch konzentrierten Stoffen – anders den Mengen an Polyphenolen etwa in Obst und Gemüse.

Da sich in vielen Fällen die gesundheitsfördernde Wirkung von Polyphenolen bei Lebensmitteln nicht eindeutig nachweisen lässt, ist – mit Ausnahme von Olivenöl – bis dato Werbung kaum erlaubt. Hier ist die Behauptung zugelassen: Olivenöl trägt zum Schutz der Blutfette vor oxidativem Stress bei (Minimum fünf Milligramm des Hydroxytyrosol pro 20 Gramm Olivenöl).

Häufige Fragen

Was bewirken Polyphenole für den Körper?

Polyphenole haben zahlreiche positive Wirkungen auf die Gesundheit. Beispielsweise senken sie das Risiko für bestimmte Krebsarten, wirken positiv auf das Immunsystem und sind antioxidativ. Auch das Risiko für Alzheimer und Herzinfarkt kann verringert werden.

Wie viel Polyphenole pro Tag?

Die richtige Menge entscheidet. Unter dem Strich sind 200 mg pro Tag eine sinnvolle und gesundheitsfördernde Dosis für den Menschen. Es gibt aber auch Stoffe aus der Gruppe der Polyphenole, die in höherer Dosis für den menschlichen Körper schädlich werden können.

Was hat die meisten Polyphenole?

Polyphenole kommen überwiegend in den Randschichten von Gemüse, Obst und Vollkorngetreide vor. Besonders reich an Phenolsäuren sind Grünkohl (1 bis 1,5 g/kg), Weizenvollkorn (0,5 g/kg) und frisches Beerenobst (1 g/kg). Auch grüner und schwarzer Tee, Walnüsse und Trauben enthalten reichlich Phenolsäuren.

Welches Olivenöl hat die meisten Polyphenole?

Der Gehalt an phenolischen Verbindungen im Olivenöl hängt vom Anbau und Reifegrad der Oliven bei der Ernte ab. Zudem gibt es Sorten spezifische Unterschiede. Die Coratina-​Olive, deren Hauptanbaugebiet in Apulien liegt, hat bekanntermaßen den höchsten Gehalt an Olivenöl-​ Polyphenolen.

Können Polyphenole auch schädlich sein?

Man kann Polyphenole auch überdosieren. Viele Polyphenole besitzen in geringer Dosis, so wie sie in Pflanzen vorkommen, positive biologische Eigenschaften, können allerdings bei In-vitro-Untersuchungen und in hoher Dosierung auch toxische Wirkungen zeigen.

Video: Polyphenole - prima oder problematisch?

Quelle: fooduristic / YouTube

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